Hypnose bei Jugendlichen
Mit dem Älterwerden der Kinder wächst auch die Komplexität der alltäglichen Herausforderungen. Während kleine Kinder noch mit relativ überschaubaren Problemen hadern (die für die Betroffenen nicht minder belastend sind), sorgt vorallem der Eintritt der Pubertät für neues Konfliktpotential. Die Veränderung des eigenen Körpers, das wachsende Interesse fürs eigene oder andere Geschlecht, der erste Liebeskummer, die Angst vor Ausgrenzung, Streit mit den Eltern, Gewichtsprobleme, schulischer Druck, Schwierigkeiten bein Lernen, Mobbing, Ratlosigkeit bezüglich der Zukunft und viele weitere offene Fragen. Hinzu kommen die Hormone, die dazu führen, dass sich Jugendliche häufig einer emotionalen Achterbahn ausgesetzt fühlen, die unaufhaltsam scheint.
Bei all diesen Problemen sind Jugendliche darauf angewiesen, dass wir ihnen respektvoll und auf Augenhöhe die Hand reichen und ihnen schnell und nachhaltig einfache Wege aufzeigen, wie sie mit diesen Herausforderungen des Erwachsenwerdens umgehen können.
Hypnose von Jugendlichen ist dabei Vertrauenssache. Es ist das A und O, dass sich die Jugendlichen verstanden und angenommen fühlen (zumal sie sich im Alltag oft selbst nicht verstehen oder annehmen). Ziel der Hypnose ist es oftmals, zunächst Gelassenheit ins System zu bringen und ihnen mit einfachen Mitteln zu vermitteln, dass sie trotz emotionaler Achterbahn stets Chef ihres eigenen Körpers und ihres eigenen Herzens bleiben und dass sie ihren Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert sind.
Die Hypnose hat zum Ziel, den Jugendlichen (und insbesondere auch den Eltern) aufzuzeigen, dass die aktuellen Probleme in aller Regel einen Grund im Unterbewusstsein haben und dass es nicht an ihnen liegt und sie nichts absichtlich falsch machen. Es geht darum, ihnen aufzuzeigen, wie sie diese Probleme angehen können und ihnen gleichzeitig zu vermitteln, dass sie trotz dieser Probleme bereits jetzt liebenswert und einzigartig sind.
Und das beste daran: Menschen, die bereits in jungen Jahren einen guten Zugang zu ihren Gefühlen erhalten und Wege kennenlernen, um mit diesen verantwortungsbewusst umzugehen, profitieren auch noch im Erwachsenenalter massgeblich von diesen Fähigkeiten.
Wie lange dauert eine Hypnose bei Jugendlichen?
Bei Jugendlichen ab 13 Jahren sind drei Stunden einzurechnen.
Wie läuft eine Hypnose bei Jugendlichen ab?
- Nach der Buchung erhalten die Eltern Zugang zu einem Datenblatt, welches vorgängig elektronisch ausgefüllt und retourniert werden kann. Hierbei geht es darum, das Problem und die aktuellen Lebensumstände grob zu skizzieren, damit ich mir ein erstes Bild machen kann. Natürlich können wir vorab auch miteinander telefonieren, wenn Unsicherheiten bestehen, ob Hypnose in diesem konkreten Fall helfen kann.
- Die Sitzung selbst startet bei jüngeren Teenagern mit einem Vorgespräch im Beisein der Eltern, in der man sich beschnuppern und das Ziel der Hypnose definieren kann (ca 15 Minuten). Dann folgt ein persönliches Gespräch mit dem/der Jugendlichen und die eigentliche Hypnosesitzung (zwischen 1-2 Stunden je nach Alter). Zum Abschluss folgt das Nachgespräch mit den Eltern (ca 10 Minuten). Bei älteren Jugendlichen, ist es natürlich nicht zwingend nötig, dass die Eltern ihr Kind zur Sitzung begleiten.
Darf ich als Elternteil bei der Hypnose dabei sein?
Das Vorgespräch der Erstsitzung findet bei jüngeren Teenagern im Beisein der Eltern bzw. eines Elternteils statt. Diese erhalten dabei grundlegende Infos zur Hypnose und können sich sogleich selbst davon überzeugen, dass ihr Teenager in guten Händen ist und sich rundum wohl fühlt. (Ältere Jugendliche können natürlich auch selbständig und ohne Begleitung der Eltern zur Sitzung kommen).
In der Folge verlassen die Eltern den Raum, damit sich der oder die Jugendliche voll und ganz auf die Therapie fokussieren kann. Es folgt ein privates Kennenlerngespräch, bei dem mir der/die Jugendliche unter vier Augen ganz offen von sich, seinen Freunden, Hobbies etc. erzählen darf. Diese Infos erlauben es mir, ein besseres Bild zu erhalten und die Sitzung in der Folge individuell auf meine jugendlichen Klienten abzustimmen.
Nach der Therapiesitzung werden die Eltern bzw. der Elternteil zwecks Nachbesprechug erneut ins Zimmer gebeten. Dabei werde ich generell über den Verlauf der Sitzung informieren. Wichtig ist, dass ich dabei keine inhaltlichen Details der Sitzung preisgeben werde. Dies weil die Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie stets das Vertrauensverhältnis ist und der/die Jugendliche sich mir gegenüber ganz öffnen können soll. Ich überlasse es somit alleine dem/der Jugendlichen, wie viel er/sie Dritten zu welchem Zeitpunkt preisgeben möchte. Erfahrungsgemäss ist es wenig sinnvoll, diesbezüglich Druck zu machen, da es auch für die Jugendlichen manchmal einen Moment braucht, um das Erlebte sacken zu lassen und selbst einzuordnen. Stattdessen lohnt es sich, seinem Kind zu vertrauen und sich einfach überraschen zu lassen.
Wie viele Sitzungen braucht es?
Das ist individuell und kommt ganz auf das Thema und den Jugendlichen bzw. die Jugendliche an. Auf jeden Fall ist es ratsam, nach zwei bis drei Wochen zu überprüfen, ob das Thema bereits restlos gelöst ist, oder ob noch einmal nachgedoppelt bzw. gefestigt werden muss.